1 Million starben unter Hussein

GÖTTINGEN epd ■ Dem Regime von Saddam Hussein im Irak sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker über eine Million Menschen zum Opfer gefallen. Allein im Nordirak seien seit 1968 rund eine halbe Millionen Kurden getötet worden, heißt es in einer gestern vorgestellten Dokumentation der Menschenrechtsorganisation.

182.000 dieser 500.000 Opfer sind der Chronik zufolge bei der Militäroffensive in den Jahren 1987 und 1988 durch den Einsatz chemischer Kampfstoffe oder bei Massenerschießungen ums Leben gekommen.

Die Schiiten im Südirak hätten seit 1991 rund 300.000 Tote zu beklagen, darunter 9.000 Geistliche, heißt es weiter. Weiteren Massakern, Einzel- und Massenhinrichtungen seien zehntausende so genannte „Marscharaber“, Vertreter von Oppositionsparteien, Intellektuelle sowie Angehörige der Arbeiter- und Frauenbewegung zum Opfer gefallen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker erwähnt auch Massenvertreibungen und weitere Menschenrechtsverletzungen. Viele Staaten Europas sowie die USA hätten die Verbrechen durch Zusammenarbeit mit Hussein unterstützt, kritisiert sie.