lokalkoloratur

Das nun auch noch, obwohl es mit der olympischen Hammonia ganz gewiss rein gar nichts zu tun hat. Seit gestern ist Sandra Völker Alster-Schleusenwärterin ehrenhalber. Die altehrwürdige „Congregation der Alster-Schleusenwärter“ verlieh der 29-Jährigen diesen Titel nebst einer Ehrenkarte für freies Schippern auf allen Alsterdampfern, für ihre Verdienste um die Stadt. Und derer hat die gebürtige Lübeckerin mannigfache, womit wir zu jenem Thema gelangen, mit dem dieses Thema rein gar nichts zu tun hat. Denn Frau Völker kann so gut schwimmen, dass sie diverse Welt- und Europarekorde ihr eigen nennen darf, etliche Welt- und Europameistertitel errang, und was die Anzahl ihrer Deutschen Meisterschaften im Chlorbad angeht, so ist diese kaum noch zu benennen. Dreierlei Edelmetall bei Olympischen Spielen hat sie auch noch erkrault, und selbstredend ist sie folglich – allein schon vom Namen her – ein Musterbeispiel für Völker-Verständigung sowie als Olympiabotschafterin Hamburgs Feuer & Flamme für, na, Sie ahnen es bestimmt schon. Durch all dies, so lautet der Beschluss der Congregation, habe Völker sich als 22. HamburgerIn hochgradigst qualifiziert, den Titel einer Ehren-Schleusenwärterin zu tragen, denn sie habe, so heißt es in der Begründung tatsächlich, „Schleusen für Hamburg geöffnet“. Und sollte der nebenstehend beschriebene Wahn tatsächlich zur Wirklichkeit gerinnen, ist ihr eine weitere Ehrung bereits jetzt gewiss. Keine würdigere Persönlichkeit ist zu erblicken, um anno 2012 den Triathleten in der Kleinen Alster die, nun ja, Schleusen zu öffnen. SMV