Wälder verschicken

Greenpeace protestiert in Hamburg und weiteren Städten gegen Briefumschläge der Post aus Urwaldbäumen

Greenpeace hat gestern massiv gegen die Einkaufspolitik der Deutschen Post protestiert. Die Umweltorganisation prangerte die Abholzung von finnischen Urwäldern zur Produktion von Briefumschlägen an. In Hamburg und mehr als 20 weiteren Städten machten die Umweltschützer in Postfilialen auf die Herkunft von Umschlägen der Eigenmarke „Deutsche Post“ aufmerksam.

Für deren Herstellung würden die letzten Urwälder des skandinavischen Landes gerodet. Von den einst ausgedehnten Waldgebieten existiere jetzt „nur noch ein Bruchteil“, so die Kritik: „Wer diese Umschläge verschickt, verschickt die letzten Urwälder Finnlands gleich mit“, sagte Oliver Salge von Greenpeace. Greenpeace fordert von der Post einen Wechsel zu Umschlägen aus Recyclingpapier. Dieser sei „problemlos“ möglich.

Ein Sprecher der Post räumte ein, derzeit könne nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Anteile von Rohstoffen, die aus diesen Wäldern stammen, in die Mixtur für die Briefumschläge gelangten. Sollte dies der Fall sein, seien diese aber „sehr gering“. Selbstverständlich achte das Unternehmen beim Einkauf „sehr“ auf umweltfreundliche Produkte, versicherte der Sprecher. Zwischen dem Zulieferer der Rohstoffe und Greenpeace liefen Gespräche zum Einsatz von Rohpapier, das aus diesen finnischen Wäldern komme. Sollten die Gespräche scheitern, wolle der Papierhersteller Herlitz diese Materialien nicht mehr beziehen. dpa