NABU baut mit Tropenholz

Schiefgegangen: Der Naturschutzbund hat politisch ganz unkorrektes Holz für Bauten an der Küste verwendet

taz ■ Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat beim Bau eines Beobachtungsstandes an der ostfriesischen Nordseeküste gesundheitsschädigende Holzschutzmittel verwendet. Das bestätigte gestern der niedersächsische Landesvorsitzende Olaf Tschimpke. Er räumte ebenfalls ein, dass bei einem Beobachtungsturm im Landkreis Leer Tropenholz aus einer Recycling-Börse für Baumaterialienverwendet wurde.

Für einen Unterstand am Leyhörn im Landkreis Aurich wurde Lärchenholz verwendet, das im Kesseldruck-Verfahren mit einer chromhaltigen Chemikalie imprägniert worden war. Ehrenamtliche Helfer hätten den Stand unter Anleitung einer Fachfirma gebaut, sagte der NABU-Sprecher.

Nach Angaben der Bezirksregierung Weser-Ems wurde das Holz untersucht und sei demnach für Innenräume nicht geeignet. Der NABU will die Innenwände des Standes nun mit einer Lasur abdichten.

In einen Beobachtungsturm in Wymeer im Landkreis Leer hatte der NABU mehrere Fensterrahmen aus Tropenholz eingebaut. Sie stammten von einer Recycling-Börse für Baumaterialien, sagte dessen Sprecher. Die Umweltschützer hätten die Fenster gebraucht gekauft, um weniger Rohstoffe zu verbrauchen. Künftig will sich der NABU von Holzexperten beraten lassen.

taz/dpa