Impuls für den Hahnenkamp

Der „vergessene Stadtteil“ am Rande Osterholz-Tenevers kriegt einen neuen Jugendtreff

taz ■ Zwischen der Endstation der Linie 1 und den für Tenever typischen Hochhäusern liegt ein Stadtviertel mit großen soliden Wohnblocks aus den 60er und 70er Jahren. In der Vergangenheit wechselte das Milieu der Mieter dort komplett: Die deutschen Kleinbürger sind fast weg, nachgezogen sind Familien aus der Türkei und zuletzt vor allem aus Osteuropa. Noch im Mai soll nun mit dem Bau eines Jugendtreffs begonnen werden, das den vornehmlich russlanddeutschen Jugendlichen eine feste Anlaufstelle bieten soll.

Hintergrund der von der „Mietergemeinschaft Hahnenkamp“ mit viel Engagement auf die Beine gestellten Initiative sind die Schwierigkeiten, die der Stadtteil mit den Jugendlichen hat. Sie „schlügen über die Stränge“, heißt es in einem Projektantrag, zerstörten dabei oft mutwillig ihre Umgebung und „schaffen sich Partyräume in den Kellern der Wohnanlage“. Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion Jens Böhrnsen lobte gestern die Mietergemeinschaft und vor allem deren Vorsitzenden, den 67-Jährigen Heinrich Meyer als einen „Aktivposten“, dem „uneingeschränkte Anerkennung“ gebühre. Mit 51.000 Euro aus dem Impuls-Programm könne man, so freut sich Böhrnsen, den erforderlichen Rest zur Bausumme beisteuern.

Auch sonst aber ist das Finanzierungs-Patchwork ein Kunststück für sich: 12.000 Euro hat der Mieterverein aus dem Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ organisiert, 10.000 vom Beirat, 75.000 von der Stiftung Wohnliche Stadt. Ein Sozialpädagoge soll durch eine Kooperation mit der Jugendhütte des Roten Kreuzes und einer dreijährigen Förderung der „Stiftung Mensch“ finanziert werden. hey