Klappe dicht!

Was soll man immer nur reden: Die Friends of Dean Martinez halten es eher mit der wortkargen Geselligkeit

Friends of Dean Martinez spielen am Sonntag um 21 Uhr im Magnet, Greifswalder Straße 212–213. AK: 15 Euro

An gesellschaftlichen Ereignissen hält dieser Sonntag einiges bereit: Da mag man schon bei der nachmittäglichen Kaffeetafel bibbern auf die abendliche Erscheinung von Shakira in der Schmeling-Halle (die einem allerdings einen stolzen Teil seines Ersparten abringt), und draußen an der frischen Luft wird im Schillerpark Wedding bereits frühmorgens auf den Ball gehämmert: beim Wedding-Cup, mit über 100 Teams aus dem Bundesgebiet. Hier geht es um Faustball, das natürlich keineswegs wirklich mit der Faust gespielt wird, tatsächlich aber als die Hardrock-Variante von Volleyball gesehen werden kann (wen’s interessiert: die Weltmeisterschaften in diesem schönen Sport werden gemeinhin zwischen der Schweiz und Deutschland entschieden). Schon eine Sache down to earth, erdwühlend zünftig. An der Scholle, aus der nun doch der Frühling bricht, der in der Schwarzwaldstuben am Abend von der Liedertafel Bianca Castafiore besungen wird, bei dem bunten Abend mit dem herzwehen Titel „Johnny hat Sehnsucht“. Wir aber hängen den Cowboyhut mit seinen Klischees in den Schrank und gehen still ins Magnet, weil wirkliche Geselligkeit gut auch ohne Worte auskommen kann. Singen wird da keiner bei den Friends of Dean Martinez, dafür lassen sie die Gitarre sprechen. Die erzählen vom Streunen durch die Wüste und umkreisen Lagerfeuer. Eine schöne Runde. Auch, weil hier nicht die Marlboro-Männer sitzen.