Mevis Research wird Fraunhofer Institut

Bremisches Forschungs-Unternehmen Mevis Research wird mit Übernahme durch Fraunhofer Gesellschaft geehrt

Die Forschungsabteilung des Medizintechnikunternehmens Mevis Research wird Fraunhofer Institut. Das verkündeten der Gründer der gemeinnützigen GmbH Heinz-Otto Peitgen und der Vorstandsvorsitzende der Fraunhofer Gesellschaft Ulrich Buller am Mittwoch. „Ich bin stolz, dass Sie sich so entschieden haben“, sagte die Wissenschaftssenatorin Jürgens-Pieper (SPD) zu Buller anlässlich der Integration von Mevis in die Fraunhofer Gesellschaft.

Seit 13 Jahren forscht und entwickelt das interdisziplinäre Team um Peitgen auf dem Gebiet der bildgestützten Diagnose und Therapie. Das neue Befundsystem der digitalen Mammographie macht für ÄrztInnen auch kleinste Brust-Karzinome mittels dreidimensionaler Bilder sichtbar.

Eine von der Mevis selbst beauftragte Studie besagt, dass rund 30 Prozent aller BrustkrebspatientInnen sehr kleine Karzinome in der Brust hätten. Diese blieben bei herkömmlichen Röntgen-Untersuchungen oft unerkannt.

Auch bei der Entfernung von Hirn- und Lebertumoren sei die Mevis-Software bahnbrechend, so Peitgen. Meistens gelinge es MedizinerInnen nicht, mit bloßem Auge Gehirn-Tumore von der gesunden grauen Masse zu unterscheiden. Für NeurochirurgInnen gestalte sich die Tumor-Suche häufig “so schwierig wie das Trennen von verrührtem Joghurt und Quark“, ergänzt ein Mitarbeiter.

Mit insgesamt 13.000 MitarbeiterInnen ist die Fraunhofer Gesellschaft die größte Forschungseinrichtung Europas. In Deutschland existieren 56 Institute an 40 Standorten.

Deren Forschung ist vorwiegend naturwissenschaftlich-technisch. Mevis wird das zweite Fraunhofer Institut in Bremen. Das erste, das Institut für Fertigungstechnik und Materialforschung, feierte in diesem Jahr bereits 40-jähriges Bestehen.

Die Eingliederung von MeVis in die Fraunhofer Gesellschaft hat einen handfesten Nutzen: Das Institut erhält ab 2014 Fördergelder vom Bund.

Bis dahin unterstützt das Land Bremen das neue Institut für bildgestützte Medizin mit jährlich etwas über zwei Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. AKG