VORMERKEN
: Auch Johannes Brahms steht als B-Prominenter in einer großen musikalischen Tradition

Buchstabenfetischisten ist längst aufgefallen, dass sich die Musik gern um das große B ballt, vielleicht weil das in sich bereits so weich und wiegend klingt wie ein Bolero. Aufs Geratewohl seien zum Beleg einfach die Beatles genannt (am morgigen Samstag ist es genau 40 Jahre her, dass die ihr „Weißes Album“ veröffentlichten) oder Bing Crosby (der übrigens heute auf den Tag genau vor 66 Jahren mit dem von Irving Berlin geschriebenen Lied „White Christmas“ erstmals auf Platz eins der US-Charts rutschte). Und natürlich die ganzen alten Meister, Bach, Beethoven und eben Johannes Brahms, von dem in diesen Tagen hier und da zu hören ist. Bei einem ihm gewidmeten Liederabend am heutigen Freitag in der Universität der Künste (19.30 Uhr) zum Beispiel. Vor allem aber mit „Ein deutsches Requiem“, sein erster großer Hit, der sich am Wochenende zum Vergleichshören anbietet. Am morgigen Samstag ist das Requiem einerseits im Berliner Dom zu hören, mit Anne Bretschneider, Jonathan de la Paz Zaens, dem Chor der Johanneskirche Schlachtensee und der Berliner Sinfonietta, und andererseits in der Emmauskirche mit den Studiosi Cantandi und dem Vivaldi-Ensemble, die das Requiem dazu am Sonntag in der Gethsemanekirche präsentieren. TM

Brahms „Ein Deutsches Requiem“: Berliner Dom, Am Lustgarten. Samstag, 20 Uhr. 4–25 Euro Brahms „Ein Deutsches Requiem“: Emmauskirche, Lausitzer Platz, Samstag, 20 Uhr. Gethsemanekirche, Stargarder Straße 77, Sonntag, 18 Uhr. 18/13 Euro