Rebellen auf Terrorliste

Kanzler Schröder billigt den harten Kurs von Kolumbiens Präsident Uribe gegen Drogendealer und Guerilla

BERLIN ap ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den harten Kurs von Kolumbiens Präsidenten Álvaro Uribe gegen Drogen und Guerilla in seinem Land unterstützt. Schröder sagte nach einem Gespräch am Freitag in Berlin, er befürworte auch den Wunsch Uribes, die Rebellengruppe ELN auf die EU-Liste terroristischer Gruppen setzen zu lassen. Verständnis äußerte er für Uribes Anliegen nach besseren Marktchancen in Europa.

Die Nationale Befreiungsarmee (ELN) und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) kämpfen in dem seit 39 Jahren tobenden Bürgerkrieg um die Errichtung eines marxistischen Staates. Uribe lehnt aus Prinzip Verhandlungen mit den Farc ab, die von USA und EU als Terrororganisation gebrandmarkt wurden. Wenn die ELN aber ihre Feindseligkeiten einstelle, dann sei es möglich, sie von der einschlägigen EU-Liste terroristischer Gruppen wieder streichen zu lassen. Besorgt äußerte sich Schröder über die Lage der rund 1.000 Geiseln, die zum Teil über mehrere Jahre in der Gewalt von Rebellen sind.

Davor hatte Uribe mit Außenminister Joschka Fischer gesprochen. Dabei ging es nach Angaben aus Delegationskreisen auch darum, dass im Kampf gegen Drogen und Guerilla die Menschenrechte eingehalten werden müssten. Die EU-Außenminister hatten bereits kritische Fragen nach der Antiterrorpolitik Uribes gestellt, die sich auf neue Vollmachten der kolumbianischen Armee beziehen, Verhaftungen oder Durchsuchungen ohne richterliche Anordnung vorzunehmen.