Rybkin im Londoner Exil

Russischer Putin-Rivale will nicht nach Moskau zurück. Er behauptet jetzt, in der Vorwoche entführt worden zu sein

MOSKAU taz ■ Der russische Präsidentschaftskandidat Iwan Rybkin wird nicht vor den russischen Präsidentschaftswahlen am 14. März nach Moskau zurückkehren. Rybkin gab dies gestern auf einer Pressekonferenz in London bekannt. Der Politiker war in der vergangenen Woche verschollen und erst nach fünf Tagen, die er in Kiew verbracht haben will, wieder aufgetaucht. Er begründete seine Entscheidung damit, dass er seine Familie nicht gefährden wolle.

Rybkin konnte nach seiner Rückkehr aus Kiew nicht plausibel erklären, warum er in die Ukraine gefahren war, ohne irgendjemanden darüber zu informieren. Gestern sagte Rybkin, er sei unter falschen Vorgaben nach Kiew gelockt, unter Drogen gesetzt und entführt worden. „Nachdem was in Kiew passiert ist, bin ich davon überzeugt, dass diese Wahlen ein Spiel ohne Regeln sind“, sagte Rybkin. An der Wahl werde er trotzdem von London aus teilnehmen. KHD