Bücher aus dem Einkaufszentrum

Besucherzahl der Stadtbibliothek stieg um 10,5 Prozent. Besonders elektronische Medien sind im Vormarsch. Stadtteil-Bibliotheken im Einkaufszentrum sind attraktiv

Bremen taz ■ Überseemuseum? Kunsthalle? Oder die Glocke? Nein, die meistbesuchte Bremer Kultureinrichtung ist die Stadtbibliothek, das teilte stolz deren Leiterin Barbara Lison mit. Über 1,5 Millionen Besucher fanden im vergangenen Jahr den Weg in das Haus der Bücher. Die Zahl stieg um mehr als 10 Prozent. 69.877 BremerInnen haben den Mitgliedsausweis „Bibcard“. Damit liegt Bremen im Spitzenfeld vergleichbarer Großstädte.

Einen besonders starken Zuwachs verzeichneten die Stadtteilbibliotheken Vahr und Huchting. In der Vahr kletterte die Besucherzahl sogar um 80 Prozent in die Höhe. Barbara Lison führt den Erfolg der beiden Stadtteilbibliotheken auf den Umzug in neue Räumlichkeiten inmitten der Einkaufzentren Berliner Freiheit und Rolands-Center zurück. So werfen auch Leute, die nicht zu den typischen Bibliotheksbesuchern zählen nach dem Einkauf noch schnell einen Blick in die Bibliothek. Und nicht selten tragen sie auf dem Heimweg neben ihren Einkaufstaschen ein Buch, ein Spiel oder eine DVD unterm Arm.

Als Ausleihlieblinge haben sich elektronische Medien erwiesen: DVDs, CDs, Hörbücher und Videos. Bei kleinen Bibliotheksbesuchern steht nach wie vor Harry Potter in jeglicher Form (Buch, Film,Computerspiel ...) hoch im Kurs – dicht gefolgt von Filmklassikern aus dem Hause Disney oder aus der Feder Astrid Lindgrens. Sabina Fischer