Noch mehr Interessenten für Opel

Händler diskutieren Übernahme. Auch SolarWorld bekräftigt sein Angebot. Konzernmutter scheitert zunächst mit Forderung nach neuem Rettungspaket

RÜSSELSHEIM/WASHINGTON dpa/taz ■ Unter den rund 2.000 deutschen Opel-Händlern gibt es laut einem Bericht der Automobilwoche Diskussionen über eine eigene Übernahme des Autobauers. Dies sei auf der jüngsten Opel-Händlerversammlung ernsthaft besprochen worden und auch nicht völlig unmöglich, berichtete der Geschäftsführer eines großen Autohändlers in Stuttgart, Paul Schäfer. Es gebe durchaus Händler, die entsprechende Investitionen aufbringen könnten.

Am Vortag hatte bereits der Vorschlag des Solarkonzerns SolarWorld für Aufsehen gesorgt, den traditionsreichen Autobauer übernehmen zu wollen. Allerdings gelten die von SolarWorld gestellten Bedingungen als so hoch, dass eine Übernahme als sehr unwahrscheinlich gilt. Frank Asbeck bekräftigte allerdings am Donnertag im Deutschlandradio: „Wir machen keine Spaßangebote. Wer eine Milliarde in ein Unternehmen stecken will, der macht das nicht aus Spaß am Tun, sondern um etwas zu bewirken.“ Sein Ziel sei der Umbau von Opel zu einem grünen Automobilkonzern.

Die Opel-Mutter GM hatte allerdings am Mittwoch nach Bekanntwerden des Angebots abgewunken. Gemeinsam mit den anderen großen US-Autoherstellern Ford und Chrysler setzte GM vielmehr auf weitere 25 Milliarden US-Dollar Finanzhilfe vom Staat. Doch der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat, Harry Reid, sagte eine für Donnerstag geplante Abstimmung über das von den Konzernen geforderte Notpaket ab.

Grund für den Rückzug ist der Widerstand der Republikaner, die das Vorhaben blockieren können. Sie fordern, eine bereits beschlossene Hilfe über ebenfalls 25 Milliarden Dollar für die Branche dem aktuellen Antrag anzupassen. Mit dem Paket sollten eigentlich Investitionen der Autobauer in klimafreundlichere Modelle finanziert werden. Die Demokraten kritisierten, wenn dieses Geld nun zur Rettung der drei großen US-Autobauer verwendet werde, schade dies der Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche STEP