montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens
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Bagdad ist gefallen. Wir feiern einen Sieg, Triumph und Erfolg der Demokratie. Doch der Westen, der nach dem Zusammenbruch des Ostens im Norden liegt, muss dem Süden jetzt und gerade Paroli bieten. Wir müssen gegen die alten Kräfte eines Regimes vorgehen, die in unsere Zivilisation, Kultur und Hemisphäre fliehen. Wie der irakische Informationsminister Mohammed Said al-Sahhaf, der an dieser Stelle neuerdings die Phänomene der Welt erklärt. Ganz entschieden, entrüstet und empört wende ich mich dagegen, einem Altlinken der sozialistischen Baath-Partei diesen Raum auf der Wahrheit-Seite einzuräumen. Schon 1968, als auch ich leider zu den Linken gehörte, warnte ich vor dem Irak. Heute kämpfe ich mit offener Visitenkarte, um dem Vis-à-vis des Bösen die Maske herunterzureißen. Und ich breche mir keinen Zacken aus meinem Dornenkronenkorkenzieher, wenn ich sage: Hier ist kein Platz für einen abgetakelten, heruntergekommenen, aus dem letzten Loch pfeifenden Kolumnisten.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.