kolumbien

Gift gegen Cocasträucher

Die Zerschlagung der großen Kokain-Kartelle von Medellín und Cali in den 90er-Jahren hatte weder einen Rückgang des Kokain-Konsums in den USA noch die Verringerung der Coca-Anbaufläche in Kolumbien zur Folge. Im Gegenteil: trotz Zwangsmaßnahmen der Regierungen nahmen die Anbauflächen ständig zu. Sie werden teils von der Guerilla, teils von rechtem Paramilitär bewacht oder ausgebeutet. Unter Präsident Ernesto Samper begannen die USA mit der Zwangsvernichtung durch chemische Entlaubungsmittel. Trotz Protesten der Campesinos, die durch die Sprühaktionen auch ihre Nahrungsmittel verlieren, wird heute diese Politik fortgesetzt. In den vergangenen zwei Jahren konnte durch die Vernichtungsaktionen die Anbauflächen tatsächlich um etwa 43.000 Hektar reduziert werden. Die betroffenen Bauern ziehen sich entweder weiter in den Urwald zurück, oder sie landen, wenn sie nicht vorher von Guerilla oder Paramilitär rekrutiert werden, in den Slums der Großstädte. rld