Der wahre Terminator

Think even bigger

McG geht auf jeden Besucher zu, sucht Augenkontakt, schüttelt die Hand und fragt, wie einem denn die Ausschnitte gefallen hätten. Eine Du-bist-mir-wichtig-Performance, wie sie nur Amerikaner hinkriegen. Allerdings mindestens eine Spur zu vordergründig und zu zackig vorgetragen. Wie seine bisherigen Filme eben („Charlie’s Angels“).

McG, eigentlich Joseph McGinty Nichol, ist der Regisseur des nächsten „Terminator“-Films, der Ende Mai 2009 in die Kinos kommen wird. Jetzt war er gerade in der Stadt, um eine Vorab-Promotion-Show abzuliefern. Mikro in die Hand, Körper unter Spannung, los geht’s. Warum er unbedingt Christian Bale als Hauptdarsteller haben wollte und wie er ihn herumgekriegt hat. Wie wichtig es ihm sei, das Vermächtnis des großen, leider kürzlich verstorbenen Special-Effects-Manns Stan Winston zu ehren: Wir erschaffen Kreaturen, keine Effekte. Was sie alles getan haben, um die zukünftige Welt des Jahres 2018 „dirty and difficult“ aussehen zu lassen. Und, groß!, wie viel ihm daran liege, „to honour the audience“. Dabei deutet er an, seine Hand aufs Herz zu legen!

Kann so ein Regisseur lügen? Klar. Aber er kann es überzeugend, ohne eine Miene zu verziehen und überlebensgroß. Genau solche Dinge muss man wohl drauf haben, um so einen Blockbuster zu stemmen. Think big! So lautet das Lebensmotto von Arnold Schwarzenegger, der als Terminator seinen Weltruhm legitimierte. Think even bigger! So geht dieser McG die Sache an.

Dann die Vorabvorführung eines ersten Trailers mit allem Überwältigungs-Pipapo. Explosionen. Soundtrack, Großeinstellungen. Doch der wahre Terminator dieser Stunde bleibt McG. Schon toll, wie er versucht, gleich alle Zweifel an dem Filmprojekt zu terminieren. DIRK KNIPPHALS