Sprit vernichten und Präventivgespräche

Mit der Aktion „Keine Kurzen für Kurze“ will die Stadt Köln an Karneval Jugendliche vom Alkohol abhalten

Köln taz ■ Erstmals 1999 initiierte Köln an Karneval die Aktion „Keine Kurzen für Kurze“, um mehr Aufmerksamkeit für das Problem betrunkener Jugendlicher und Kinder zu schaffen. Und auch im Vorfeld des diesjährigen Festes appellierte die Stadt gemeinsam mit Ko-Veranstaltern und Sponsoren an Gastronome und Einzelhändler, keinen Alkohol an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren und keine Spirituosen an Jugendliche unter 18 zu verkaufen. Mit Schaudern erinnerte sich OB Fritz Schramma während der gestrigen Pressekonferenz an das „unschöne Bild betrunkener Jugendlicher, die oft schon morgens nicht mehr Herr ihrer Sinne waren“.

Problematisch seien laut Sponsor Udo Molsberger vom Landschaftsverband Rheinland die wegen ihres süßen Geschmacks bei Kindern beliebten „Alcopops“, die mit Hochprozentigem versetzt sind. Jeder Erwachsene sei dazu verpflichtet, forderte Elfi Scho-Antwerpes, die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Kinder und Jugendliche schon beim Kauf von Alkohol anzusprechen.

Polizeipräsident Klaus Steffenhagen führt die gesunkene Zahl betrunkener Jugendlicher auf die Anti-Alkohol-Kampagne zurück. Neben der bewährten Strategie, „Getränke sicherzustellen und zu vernichten“, setze die Kölner Polizei dieses Jahr verstärkt auf präventive Gespräche mit als gewalttätig aufgefallenen Jugendlichen. Als Alternativprogramm gegen das „Saufen aus Langeweile“ will die Kampagne auch an diesem Weiberfastnacht die „Jeckdance“-Party auf dem Neumarkt setzen, das 2003 rund 10.000 Jugendliche angelockt hatte. Jessica Düster