Bremen Nord steht auf

Kito, Müllverbrennungsanlage, Oeversberg: Stadtteil-Inis sehen ihre Region und die Demokratie in Gefahr

Bremen taz ■ Mit einer Podiumsdiskussion möchten Nordbremer Initiativen ein erstes gemeinsames Zeichen setzen gegen Entwicklungen in ihren Stadtteilen, die sie als bürger- und demokratiefeindlich kritisieren. Ob das Einkaufszentrum Haven Höövt, die drohende Schließung des Kulturzentrums Kito, der Streit um die Müllverbrennungsanlage oder die Interessen der privaten International University Bremen (IUB), einen „Science Park“ in unmittelbarer Nachbarschaft anzusiedeln – in den Augen vieler seien das Zeichen dafür, dass „die Belange des Volkes angeblichen wirtschaftlichen Notwendigkeiten untergeordnet werden“, wie es in einem Rundschreiben heißt. Und weiter: „Was zählt, sind die Forderungen der Wirtschaftslobbyisten.“

Das Ergebnis seien nicht selten folgenschwere Fehlentwicklungen, die „wir als betroffene Staatsbürger und auch als Privatpersonen nicht mehr hinnehmen wollen“, so die Aktionsgemeinschaft Grohner und St.Magnuser Bürger. Weitere Nordbremer Initiativen, die sich jetzt zusammengeschlossen haben, sind die Unabhängige Bürgerbewegung Blumenthal und umzu und die Initiative Rekumer Wald.

Auch die Pläne, auf dem Gelände der Bremer Woll-Kämmerei Müll zu verbrennen, sollen am Mittwochabend diskutiert werden. Die Initiativen kritisieren, dass diese den „größten Vorzug Bremen-Nords“ gefährden würden: „dass es als Wohnregion von außergewöhnlichem Reiz ist“. Gegen die Schaffung neuer Arbeitsplätze sei nichts einzuwenden, aber nicht auf Kosten der Wohnqualität. Diese sehen einige in Gefahr, wenn sich die IUB mit dem Wunsch durchsetzt, zum Beispiel auf dem Oeversberg – einem Naherholungsgebiet – Gewerbe anzusiedeln. eib

Podiumsdiskussion: Mittwoch, 18.2., 20 Uhr im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Vegesack.