Großrazzia vor Aum-Urteil

TOKIO dpa ■ Kurz vor dem Gerichtsurteil gegen den Gründer der japanischen Giftgassekte Aum Shinrikyo hat die Polizei gestern mehrere Einrichtungen der Sekte durchsucht. Der halb-blinde Shoko Asahara wird vermutlich am 27. Februar wegen zahlreicher Verbrechen in erster Instanz zum Tode verurteilt werden. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, für den Saringas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn 1995 verantwortlich zu sein, bei dem zwölf Menschen umkamen und tausende verletzt wurden. Mit der Großrazzia wolle man die Jünger an möglichen Aktionen anlässlich des Urteils hindern, hieß es. Es war die größte Razzia, seit sich die Sekte im Jahr 2000 in Aleph umbenannt hat. Nach Einschätzung der nationalen Sicherheitsbehörde hat der 48-jährige Asahara immer noch starken Einfluss auf die Sekte. Von den 189 wegen Aum-Verbrechen Angeklagten sind bisher elf zum Tode verurteilt worden. Mit Asahara wird der letzte Angeklagte verurteilt.