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Turbulente Theaterwochen stehen an: Mit der Uraufführung des Stücks „Lieber nicht. Eine Ausdünnung“ beginnen am Donnerstag (17. April) die „Marthaler-Festwochen“ an der Berliner Volksbühne. Bis zum 26. April zeigt das Theater Regiearbeiten des gefeierten Schweizer Regisseurs Christoph Marthaler. Am 18. April wird dann Marthalers Stück „Die zehn Gebote“ gezeigt, am 19. April folgt „Murx den Europäer“. Am 23., 24. und 25. April ist Marthalers hoch gelobte Version von Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“ unter anderem mit Olivia Grigolli und Josef Bierbichler zu sehen. Marthaler, Intendant des Schauspielhauses Zürich, ist regelmäßiger Gastregisseur an der Berliner Volksbühne.

Und auch ein anderer Weltstar hält Hof in Berlin. Theatermacher Robert Wilson wird kurz vor der Premiere seiner neuen Inszenierung „Leonce und Lena“ am Berliner Ensemble eine seiner berühmten „Lecture/Demonstrations“ veranstalten. Der amerikanische Künstler werde dabei am 28. April über seine Arbeitsweise und seine aktuelle Regiearbeit sprechen, teilte das Theater am Dienstag mit. Am 1. Mai hat dann Wilsons Version von Büchners „Leonce und Lena“ Premiere. Die Hauptrollen spielen TV-Star Nina Hoss („Das Mädchen Rosemarie“) und Markus Meyer. Die Musik komponierte Herbert Grönemeyer.

Ein gaballtes Staraufgebot, das ganz nach dem Geschmack der Hamburger Kultursenatorin Dana Horáková sein dürfte, die sich, wie berichtet, von ihren Vorzeige-Bühnen mehr Publikumsnähe wünscht.

Nun darf sich Horáková, trotz Gefolgschaftsverweigerung, zumindest einen Termin in ihrem Kalender anstreichen: Höhepunkt im Spielplan des Hamburger Ohnesorg-Theaters ist diese Saison die plattdeutsche Erstaufführung von Bertolt Brechts „Mudder Courage“. Uwe-Detlev Jessen hat das Stück ins Plattdeutsche übertragen, Klaus Engeroff wird Regie führen. Die Premiere ist am 4. April 2004. Ob Heidi Kabel die Hauptrolle spielt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Einziger Kommentar: „Ja, ja … deine Mudder!“

Brecht zum Zweiten: Wegen eines Probenunfalls des Schauspielers Hans-Michael Rehberg hat die Berliner Schaubühne die gestrige Premiere von „Im Dickicht der Städte“ abgesagt. Rehberg, der in dem Stück eine der Hauptrollen spielt, habe sich bei der Voraufführung am Montag eine Verletzung zugezogen, teilte das Theater mit. Bis auf weiteres seien auch alle geplanten Vorstellungen des Brecht-Stücks in der Regie des polnischen Regisseurs Grzegorz Jarzyna abgesagt.