Skandalautor muss sitzen

Rechtsextremist Limonow wegen Waffenbesitzes zu vier Jahren Haft verurteilt. Presse kritisiert Schauprozess

MOSKAU dpa ■ Der russische Skandalautor und Rechtsextremist Eduard Limonow ist gestern zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Tatbestand: unerlaubter Waffenbesitz. Einen zweiten Anklagepunkt, in dem der russische Inlandsgeheimdienst Limonow beschuldigte, einen bewaffneten Umsturz vorbereitet zu haben, wurde hingegen fallen gelassen. Obwohl das Gericht Limonow nachwies, dass er Waffenkäufe für eine von ihm geführte „Russische Befreiungsarmee“ befohlen hatte, soll der angeblich geplante Aufstand der rechtsextremen Partisanengruppe in Kasachstan bloß rechte Rhetorik gewesen sein.

Die liberale russische Presse kritisierte den Prozess als politische Inszenierung. An Limonow, Gründer der Nationalbolschewistischen Partei, solle ein Exempel statuiert werden, um Radikale linker oder rechter Prägung abzuschrecken. Der 60-Jährige war im April 2001 verhaftet worden.