Dann kommt Olic

Der HSV kommt kaum gegen Werders Außenverteidiger an – und gewinnt dennoch verdient mit 2:1

Werders Innenverteidiger Naldo foult HSV-Stürmer Mladen Petric, den Freistoß schießt Petric selbst, Werder-Keeper Tim Wiese taucht ab und faustet, HSV-Angreifer Paolo Guerrero, mit neuer Frisur, staubt aus spitzem Winkel ab. Noch keine sechs Minuten sind gespielt, da führt der Hamburger SV im 89. Bundesliga-Derby gegen den SV Werder Bremen in der mit 56.100 Zuschauern besetzten HSH-Nordbank-Arena mit 1:0. Am Ende gewinnt der HSV mit 2:1 (1:0).

Die Bremer Naldo (12.) und Diego (16) versuchen es in der Folge mit Fernschüssen. Der Ausgleich ist dann eine Parallele zur HSV-Führung. HSV-Innenverteidiger Bastian Reinhardt foulte Diego. Alle Bremer Experten stellen sich auf, alle Hamburger Mauer-Experten bilden ein Abwehrbollwerk. Weder Naldo, noch Almeida schießen, Diego verwandelt den Freistoß, über die Mauer hinweg, ins Eck. HSV-Keeper Frank Rost ist noch mit den Fingerspitzen dran. Danach feiert der bei Werder zuletzt in die Kritik geratene Diego sein Tor vor den HSV Fans, die fühlen sich provoziert, werfen mit Gegenständen und treffen Werders Mannschaftskapitän Frank Baumann an der Wange in der Höhe des Jochbeins. Nach kurzer Behandlung kann er weiterspielen.

Das Fehlen der etatmäßigen defensiven HSV-Mittelfeldspieler David Jarolim (fünfte Gelbe Karte) und Nigel de Jong, der sich erneut am operierten Knie verletzt hat, macht sich bemerkbar. Dem Ersatzmann Alex Silva, der für einen Kurztrip in Brasilien gewesen war, merkt man die Reisestrapazen an. Dann verletzt sich auch noch Guy Demel, das Foul an ihm wird nicht geahndet, und in der zweiten Halbzeit kommt Collin Benjamin für ihn.

Dem HSV gelingt es kaum, die Aushilfs-Außenverteidiger des SV Werder, Dusko Tosic links und Petri Pasanen rechts, in Verlegenheit zu bringen. Wenn der HSV mal die Initiative hat, hat Bremen auch da eine Antwort: Foul. Dann kommt Olic. Und zwar von links, er zieht aus 23 Metern mit dem linken Fuß ab, der Ball schlägt oben links ein (74.). Traumtor.

Werder reagiert und schaltet nun wieder einen Gang hoch. Doch es bleibt beim insgesamt verdienten 2:1 für den Hamburger SV. ROGER REPPLINGER