moneta Speck für die Mäuse?
: Mogelkombi

In Zeiten mit schwächelnden Umsätzen gilt es Kreativität an den Tag zu legen. Und da wollen sich auch die Banken und Bausparkassen nicht lumpen lassen. Insbesondere heute, da alle Welt nach sicheren Anlagen verlangt, machen sich vermeintlich hohe Garantiezinsen gut. Wie kreiere ich diese aber, bei einem allgemeinen Zinsniveau, das Bundesschatzbriefe mit einer Laufzeit von sechs Jahren unter die 3-Prozent-Marke rutschen lässt? Ganz einfach:

Man nehme die Kombination von 50 Prozent Tagesgeld und 50 Prozent hauseigenem Immobilien- oder Aktienfonds mit einem Ausgabeaufschlag von – sagen wir – drei Prozent. Nun schreibe man dick und fett auf die Werbetafel „6,1 Prozent Zinsen p. a. garantiert“. Im klein Gedruckten schreibe man: „Gilt bis Oktober 2003 für die Hälfte des Anlagebetrages.“

Was vielen Verbrauchern dabei allerdings leider nicht auffällt ist, dass bei dieser Kombipackung unterm Strich nur eine Rendite von etwa drei Prozent übrig bleibt. Denn die „hohen Zinsen“ für das erste halbe Jahr (3,05 Prozent auf die Hälfte der angelegten Summe!) speisen sich aus der Gebühr für den Investmentfonds. Ab dem siebten Monat werden solchen Spareinlagen aber nur noch die marktüblichen Zinsen gutgeschrieben.

Hinzu kommt, dass solche Produkte in Kombination mit einem Aktienfonds weit davon entfernt sind, irgendeine Garantie zu bieten, für kurzfristiges Anlegen also denkbar ungeeignet sind.

Bei diesen Produkten können die Mäuse keinen Speck ansetzen, auch wenn er noch so üppig präsentiert wird.

Besser: Den Teil des Geldes, der eventuell kurzfristig zur Verfügung stehen soll, in Geldmarktfonds oder Tagesgeldkonten parken. Den Teil, der einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont hat, in ausgewählte Immobilien-, Renten- oder Aktienfonds anlegen. So bleiben die Mäuse lebendig.

Fotohinweis: Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667,

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