Geheime Löcher

Im Theater am Goetheplatz ist nichts mehr, wie es mal war: Die Abbrucharbeiten sind beendet, nun geht der Umbau des Bremer Theaters in die zweite Phase. Ein Ortstermin

Ein Baugerüst schmiegt sich in den Saal, kleinteilig, bis in die letzte Ecke. Von draußen gebündelte Sonnenstrahlen, dazu ein lauer Luftzug – die nackte Wand hat ein Loch. Eine unwirkliche, apokalyptische Szenerie, und gerne würde man das Stück kennen, das in dieser Kulisse spielt. Dabei kennen wir es längst: Es heißt „Umbau“ und wird täglich gespielt – nur ohne Publikum.

Der erste Akt ist schon vorbei: „Die Abbrucharbeiten sind erledigt“ sagt Lutz Dünnwald, Geschäftsführer des Bremer Theaters, nun folgen die Rohbauarbeiten. Für 16 Millionen Euro baut das Bremer Theater das Haus am Goetheplatz um, vor allem mit zwei Zielen: mehr Platz. Und eine neue Klimaanlage.

Die Platzzahl wird um 10 Prozent verringert, es bleiben insgesamt 800 Theatersessel, diese dann mit mehr Beinfreiheit und zum Teil behindertengerecht. Ein Aufzug wird eingebaut und die Rangfoyerflächen werden erweitert. Im Innenraum ist eine neue Verschalung mit verbesserter Akkustik geplant, und außen soll das Theater ein Kupferdach bekommen.

Zeitlich und finanziell verlaufe der Umbau plangemäß, so Dünnwald, obwohl sich die Planungen noch wöchentlich ändern. „Sorgen bereiten uns die vielen kleinen baulichen Veränderungen, die hier über die Jahre gemacht worden sind. Wir haben Löcher entdeckt, von denen wir nichts wussten.“

Ab Oktober 2003 beginnt der Innenausbau. Die Wiedereröffnung des Hauses wird im September 2004 stattfinden. kli