Kürzen und klagen

Diakonie und Sozialbehörde streiten über Jugendetat

Die Kündigung der Leistungsverträge mit allen Erziehungseinrichtungen durch die Stadt hat Landespastorin Annegrethe Stoltenberg vom Diakonischen Werk gestern scharf kritisiert. Deren Betreuung von Jugendlichen würde zugunsten „fragwürdiger Konzepte wie geschlossener Heime abgebaut“. Die Behörde versuche damit, zwölf Millionen Euro durch „Preisdiktate“ gegenüber den Trägern einzusparen. Da Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) „alle Gesprächswünsche von uns abgelehnt hat“, so Stoltenberg, seien jetzt Klagen vor den zuständigen Gerichten eingereicht worden.

Die Sozialbehörde wies die Darstellung der Diakonie zurück. Es gehe lediglich um ein Einsparvolumen von vier Millionen Euro im Leitungsbereich bis zum Jahr 2006, zudem seien Übergangsfristen vorgesehen.

Außerdem seien es die Verbände der Wohlfahrtspflege gewesen, welche die Gesprächsangebote der Behörde abgelehnt hätten und nicht umgekehrt. „Wir“, so Behördensprecherin Annika Wichert, „sind und bleiben verhandlungsbereit.“ smv