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Der mit 26.000 Euro dotierte Kurt- Wolff-Preis geht in diesem Jahr an den Hamburger Verlag Edition Nautilus. Die Auszeichnung wird am 26. März bei der Leipziger Buchmesse überreicht, teilte das Kuratorium der Kurt-Wolff-Stiftung gestern mit. Der Verlag werde für sein anspruchsvolles Programm aus Literatur und Biografien geehrt. Das geht wohl in Ordnung. Ebenso wie die Projektförderung in Höhe von 5.000 Euro, die an den Kölner Hörbuch-Verlag supposé geht, der zum Beispiel eine CD mit Tiermusik herausgibt, die Oswald Wiener und Helmut Schoener im kanadischen Yukon-Territory aufgenommen haben.

Die nach dem deutschen Verleger Kurt Wolff (1887–1963) benannte Stiftung fördert seit 2000 kleinere unabhängige Verlage. Die seit 2002 in Leipzig ansässige Stiftung vergibt Auszeichnungen für Einzelprojekte von deutschen oder in Deutschland ansässigen freien Verlagen.

Kulturstaatsministerin Christina Weiss hofft, dass die am Freitag beginnende Schau des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) in Berlin einen Beitrag zur Verbesserung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses leistet.

„Wir haben im vergangenen Jahr während des Disputs um den Irakkrieg gespürt, dass wir nicht mehr genug voneinander wissen“, sagte Weiss der Tageszeitung Die Welt. „An dem Bild, das wir voneinander haben, müssen wir ganz erheblich arbeiten“, sagte Weiss. In Deutschland wirke immer noch die Teilung nach, die zwei ganz unterschiedliche Amerikabilder bedinge. „Wir müssen im deutsch-amerikanischen Verhältnis unsere gemeinsamen Wurzeln betrachten. New York wurde für die Kunst die Stadt, die Berlin ohne die Nazis hätte sein können.“ Nun wurde aber das deutsch-amerikanische Verhältnis offensichtlich nicht durch unser mangelndes Wissen, sondern das mangelnde Wissen von George W. Bush belastet. Nämlich über die angebliche Gefahr irakischer Massenvernichtungswaffen. Vielleicht hilft es, wenn Bush öfter ins Museum statt in die Kirche geht? Was Heilserwartungen angeht, schlägt die Kunst inzwischen ja alles. Durch sie wird ihm das wahre Wissen offenbar werden. Und Christina Weiss und uns und der ganzen Welt. Amen.