Contreras in Chile verurteilt

BUENOS AIRES taz ■ Zu 15 Jahren Gefängnis wurde der einstige Chef des chilenischen Geheimdienstes von einem Gericht in der Hauptstadt Santiago verurteilt. Der Richter verurteilte Manuel Contreras, der während der Militärdiktatur in Chile (1973–1990) den gefürchteten Geheimdienst leitete, als Verantwortlichen für die Entführung von Carlos Sandoval. Sandoval wurde nach dem Putsch am 11. September 1973 in das Geheimgefängnis Villa Grimaldi in einem Vorort von Santiago verschleppt und später ermordet. Contreras soll dieses Folterzentrum persönlich geleitet haben. Wegen seinen hohen Alters muss Contreras die Haft jedoch nicht antreten, sondern wird stattdessen unter Hausarrest gestellt. Gegen Contreras sind noch weitere Prozesse anhängig, darunter der Fall des im argentinischen Exil 1974 ermordeten sozialitischen Generals Carlos Prats. MAL