Geld für HSH Nordbank und Kaupthing-Sparer

Deutschland gibt isländischer Einlagensicherung Millionenkredit. In den USA brechen drei weitere Banken zusammen

FRANKFURT/M. dpa ■ Die HSH Nordbank und deutsche Kunden der isländischen Bank Kaupthing können aufatmen: Für das angeschlagene Institut gibt es Liquiditätsgarantien, die Sparer bekommen ihre Einlagen zurück.

Auf 30 Milliarden Euro für die HSH Nordbank haben sich der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung und die Landesbank geeinigt. Erst vor ein paar Monaten hatten die Hansestadt Hamburg, das Land Schleswig-Holstein, die dortigen Sparkassen und der US-Investor JS Flowers als Eigner dem Institut zwei Milliarden Euro zugeschossen. Denn seit Anfang des Jahres war die HSH Nordbank immer tiefer in den Strudel der Finanzkrise geraten. Für die ersten neun Monate des Jahres mussten Abschreibungen von 1,3 Milliarden Euro verbucht werden, bei einem Verlust von 360 Millionen Euro.

Auch die isländische Kaupthing Bank war ins Straucheln geraten. Sie ist zwar mittlerweile verstaatlicht und das Land selbst erhält Milliardenhilfen – die Furcht der Sparer, ihr Geld zumindest teilweise zu verlieren, dauerte aber an. Jetzt will die Bundesrepublik dem isländischen Einlagensicherungsfonds einen Kredit von 308 Millionen Euro gewähren – jene Summe, die rund 30.000 deutsche Sparer bei der Kaupthing angelegt hatten. Das Geld soll aus dem Bundeshaushalt kommen. „Ich gehe davon aus, dass es noch eine gewisse Zeit dauern wird“, sagte Stefan Olbermann, Sprecher des Bundesfinanzministeriums, und meinte damit die Auszahlung. Diese organisiert dann der isländische Fonds.

Indes reißt die Serie der Bankenzusammenbrüche in den USA nicht ab. Zum Wochenende schlossen gleich drei weitere regionale Institute in den Bundesstaaten Kalifornien und Georgia: die Sparkasse Downey Savings & Loan, die PFF Bank & Trust in Pomona sowie die Community Bank in Loganville.

Der Kollaps von Downey Savings & Loan in Newport Beach war der drittgrößte in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten. Insgesamt brachen damit in diesem Jahr bisher bereits 22 US-Banken zusammen. Experten rechnen mit weiteren Pleiten unter den noch rund 8.400 US-Banken. Die Einlagen aller drei Finanzhäuser übernahmen nach Angaben der Behörden zwei Wettbewerber.