was macht eigentlich ...Mia von Waldenfels?

Lachen

Und jauchzen, johlen, frohlocken, lächeln, strahlen, kichern, gickeln, prusten und wiehern. Denn all dies sei eine alte Tradition, und zwar nicht nur bei Harald Schmidt, sondern auch an Ostern. Das Risus Paschalis, zu Deutsch: das Osterlachen, will die 32-jährige Berliner Lachtherapeutin wieder beleben. Immerhin sei das vergessene Gelächter zur Auferstehungsfeier des Herrn viel älter als der Eier legende Osterhase. Das Löffeltier beglückt die Menschen erst seit dem 17. Jahrhundert. Aus Freude am Sieg über den Tod wurde aber schon ab dem 14. Jahrhundert gelacht, was an Ostern das Zeug hielt. Pfarrer, die kein wirklich kabarettistisches Talent hatten, sollen von der Kanzel herunter einfach dreckige Witze erzählt haben. Freude ex cathedra sozusagen. Denn die Schäfchen hatten nach der diätetischen Karzeit Anrecht auf ein bisschen Spaß. Von Waldenfels will in der Schöneberger Philippusgemeinde, wie schon im letzten Jahr, im frühösterlichen Gottesdienst gemeinsam mit den Besuchern frohlocken, jubeln und schließlich ein Kirchenlied herunterlachen. Der gelächelte Ostergruß war ja mal, keiner weiß es mehr, eine Botschaft der Freude! Wer aber lieber ernsthaft ausschlafen möchte, kann Mia von Waldenfels, Organisatorin des Weltlachtages, ab dem 28. April eine Woche lang im ORB-Abendjournal mit Brandenburger Polizisten, Schülern oder Sozialhilfeempfängern lachen sehen. Schließlich haben die – nicht nur an Ostern – nix zu lachen. AW

FOTO: ARCHIVSonntag, 10.30 Uhr, Stierstraße 17–19