American Airlines umgeht Pleite

Mitarbeiter machen Milliardenkonzessionen. Topmanagern dagegen winkt Belohnung

FORT WORTH dpa ■ Weil die 99.000 Beschäftigten von American Airlines auf jährlich 1,8 Milliarden Dollar (1,65 Milliarden Euro) verzichten, sind die weltgrößte Fluggesellschaft und ihre Muttergesellschaft AMR seit Donnerstag vorerst gerettet.

AMR hatte damit gedroht, sofort ein Insolvenzverfahren zu beantragen, wenn die Tarifkonzessionen nicht zustande kämen. Gewerkschaftsvertreter hatten gezögert, ob sie den Rettungsplan unterzeichnen sollten. Neben dem Lohnverzicht der Flugbegleiter, Mechaniker und Piloten gehört auch eine Klausel zum Vertrag, die Boni für Topmanager vorsieht, die bis zum Jahr 2005 beim Unternehmen bleiben. Schon im vergangenen Jahr hatte AMR einen Pensionsfonds für 45 Topmanager finanziert, der einen Teil ihres Pensionseinkommens schützt, falls das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellt. Offiziell bestätigte AMR die Bonusgarantie erst, nachdem die Beschäftigten abgestimmt hatten.

AMR-Chef Don Carty nannte die Tarifkonzessionen „beispiellos“, warnte aber, das Unternehmen sei noch nicht aus der Gefahrenzone.