Powell will reisen

Leichte Entspannung trotz neuer Vorwürfe zwischen USA und Syrien. Waffeninspektionen sind unerwünscht

WASHINGTON ap/afp ■ Im Konflikt zwischen den USA und Syrien sind beide Seiten offenbar zum Dialog bereit. Syrien begrüßte die Ankündigung von US-Außenminister Colin Powell, nach Syrien zu reisen und dort mit Präsident Baschar al-Assad über die jüngsten Spannungen zu sprechen.

Aus US-Regierungskreisen verlautete unterdessen am Donnerstag, es gebe Anzeichen, dass die Regierung in Damaskus stillschweigend einige geflüchtete Mitglieder des gestürzten irakischen Regimes ausliefern wolle. Washington vermutet in Syrien unter anderem den Halbbruder von Exstaatschef Saddam Hussein, Sab'awi Ibrahim Hasan al-Tikriti, und dessen erste Ehefrau, Sadschida Chairallah Telfah. Powell hatte der Fernsehnachrichtenagentur APTN am Mittwoch gesagt, es gebe zahlreiche diplomatische Kontakte zwischen Washington und Damaskus. Ein Datum für seine Reise nannte er nicht, es liefen jedoch bereits Gespräche.

Die US-Regierung wirft Syrien vor, Angehörige des entmachteten irakischen Regimes zu verstecken und den Terrorismus zu unterstützen sowie Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Diese Vorwürfe wies der syrische UN-Botschafter, Michail Wehbe, zurück. Die syrische Regierung werde allerdings „keinerlei Inspektionen“ ihres Waffenarsenals oder ihres Staatsgebietes zulassen, um die von der US-Regierung erhobenen Anschuldigungen zu entkräften, sagte Außenminister Faruk al-Schara am Donnerstag in Kairo.