Kein Land in Sicht

Nur der Hafen bietet Perspektive: Arbeitsmarkt in Hamburg laut Arbeitsamtsdirektor weiter „düster“

Die Perspektiven auf dem Hamburger Arbeitsmarkt sind nach Einschätzung von Arbeitsamtsdirektor Rolf Steil weiter düster. Der Personalabbau in vielen Bereichen setze sich fort, ein Ende dieser Entwicklung sei nicht in Sicht. Insgesamt gebe es weiter mehr Entlassungen als Neueinstellungen. „Ein Lichtblick ist allerdings der Hafen“, betonte Steil gestern. „Der Hamburger Hafen ist im europäischen Kontext immer besser geworden.“

Dort gibt es nach Steils Angaben viele sichere, qualifizierte Arbeitsplätze, und der Bedarf steigt. Arbeit im Zusammenhang mit dem Hafenumschlag wie auch die gesamte Logistik oder das Spediteurswesen habe Zukunft, sagte Steil.

Weitere Wachstumsbranchen in Hamburg sind nach den Worten des Arbeitsamtschefs die Luft- und Raumfahrttechnik, der Tourismus „und alles, was mit Pflege und Schönheit zu tun hat“. In diesen Bereichen gebe es derzeit „Ausbildungsplätze mit Perspektive“. Aber auch traditionelle Berufe wie Industriemechaniker oder Elektriker seien chancenreich. Neu ist dagegen die Ausbildung zum Eventmanager, im Amtsdeutsch die „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“.

Insgesamt sei die Nachfrage nach Dienstleistungen aber eher mäßig. Das wirke sich auch auf die Zeitarbeit aus, von der sich Steil vor Monaten noch gute Beschäftigungschancen versprochen hatte. Der Unternehmensberatung und der Werbebranche in Hamburg geht es nach den Worten des Arbeitsamtschefs „eher schlecht“, ebenso wie dem Hamburger Traditionsgeschäft Außenhandel.

Ende März waren in Hamburg 86.900 Menschen ohne Arbeit und damit 12,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt zehn Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei neun Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 700 oder 0,9 Prozent. LNO