wertvolles diebesgut

Die „Kunstmafia“ und ihr Markt

Die Plünderungen in irakischen Museen gehen nach Angaben von Experten weitgehend auf das Konto professioneller Banden. Die Plünderer seien im Auftrag einer internationalen Kunstmafia vorgegangen, sagte am Samstag der Direktor des Islamischen Museums auf der Berliner Museumsinsel, Claus-Peter Haase.

Der Großteil der gestohlenen Kunstwerke wird nach Expertenmeinung auf dem internationalen Kunstmarkt wieder auftauchen. „Das zeigen unsere Erfahrungen auch aus dem ersten Golfkrieg“, meint die Geschäftsführerin des „Art Loss Registers“ in Köln, Ulli Seegers. „Die Museen würden nicht geplündert, wenn es keinen Markt für die Sachen gäbe.“ Der israelische Archäologe Dan Bahat äußerte die Befürchtung, dass vor allem Gegenstände aus Edelmetall für immer verloren sein könnten. „Die wichtigsten Stücke sind so bekannt, dass sie praktisch unverkäuflich sind. Es könnte dazu kommen, dass die Diebe alles einschmelzen, was aus Gold oder Silber gemacht wurde.“

An der jordanisch-irakischen Grenze wurden unterdessen 42 Gemälde sichergestellt, die vermutlich bei den Plünderungen gestohlen worden waren. Die Kunstwerke sind nach jordanischen Angaben bei Journalisten gefunden worden. DPA