Krieg eskaliert in Burundi

Hutu-Rebellen beschießen Hauptstadt kurz vor dem geplanten Wechsel an der Staatsspitze. 50.000 fliehen

BUJUMBURA afp/taz ■ In Burundi ist der Bürgerkrieg neu aufgeflammt. 50.000 Menschen flohen aus der Hauptstadt Bujumbura, nachdem die größte Hutu-Rebellenbewegung FDD (Kräfte zur Verteidigung der Demokratie) die Stadt am Donnerstag mit Artillerie beschoss. Weitere Angriffe erfolgten am Samstag und Sonntag. Insgesamt wurden zehn Menschen getötet. FDD-Sprecher Gélase Daniel Ndabirabe sagte: „Wir sind dabei, Druck auf die Machthaber auszuüben.“ Der seit 1993 in Burundi herrschende Krieg zwischen Hutu-Rebellen und der Tutsi-dominierten Armee hat an die 300.000 Tote gefordert. Nach einem Friedensabkommen 2001 ohne die Rebellen und einem Waffenstillstand mit der FDD 2002 soll am 1. Mai die Macht von Tutsi-Präsident Pierre Buyoya übergangsweise an einen Hutu-Politiker übergehen, überwacht von einer Ende dieser Woche erwarteten afrikanischen Friedenstruppe. D.J.