galerienspiegel
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Ligna – Handykonzert: Was in Konzertsälen, Restaurants, Kirchen, im privaten und im öffentlichen Raum längst ungeplant Usus ist, zelebriert die freie Hamburger Radiogruppe Ligna jetzt ganz bewusst: Ein Handykonzert, an dem mitzuwirken alle, die mögen, eingeladen sind, wollen sie im Lichthof der Galerie der Gegenwart veranstalten. Hörer der von Ligna moderierten Radiosendung auf FSK 93,0 haben – wenn sie bestimmte Telefonnummern wählen – die Chance, Teil des fiependen Ganzen zu werden, das live auf FSK gesendet und im Internet übertragen wird.

Generalprobe: Sa, 26.4., 15.30, Kunsthalle, Konzert: 20 Uhr am selben Tag und Ort.

Hans Platschek – Ein Maler, der schreibt: Die erste Hamburger Ausstellung überhaupt widmet das Ernst Barlach Haus dem Kunstkritiker und Maler (1923–2000), dessen Werdegang in Uruguay begann, wohin er 1939 mit seinen Eltern emigriert war, und sich 1953 mit der Teilnahme an der 1. Biennale in São Paulo und 1959 an der documenta II fortsetzte. Von München zog er über Rom und London in den achtziger Jahren nach Hamburg, wo er blieb. Parallel entwickelte er einen Stil, der von informeller bis zu realsatirischer Malerei reichte und sich – in den Stillleben und Akten der Neunziger – wieder dem Informel annäherte.

Ernst Barlach Haus, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50 a; Di–So 11–18 Uhr; bis 9.7.

Bali – Insel der Götter: Nicht vorstellbar für Europa, seit Irak-Krieg und Rezession weniger denn je: die stetige Präsenz der Götter, die vorm Bösen in jedweder Form beschützen. In Bali, Thema der aktuellen Ausstellung des Museums für Völkerkunde, ist derlei immerhin in Form etlicher Götter- und Dämonengestalten präsent, die von hohen Tempelwänden auf Menschen und Häuser blicken. Auch in Tanz- und Schattenspielen sind die Mythen, mündlich überlieferte Anbindung an verstorbene Ahnen, gegenwärtig. In der Reihe „Der Innere Reichtum des Museums“ wird jetzt erstmals die Sammlung balinesischer Kultur präsentiert, darunter das „Prinzenhaus“ einer balinesischen Fürstenfamilie aus dem 19. Jahrhundert.

Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr; Museum für Völkerkunde; bis 2. 11.

Deutsch-Türkisches Sofa: Vier Künstlerinnen, teils türkisch-, teils deutschstämmig, versuchen in Zeichnungen, Fotos und Performances den ausgeleierten Begriff der multikulturellen Gesellschaft neu zu beleben: Die in Hamburg geborene Tayibe Cenet wirft zeichnerische Blicke auf die Türkei, Kinay Olcaytu bearbeitet gefundene Fotografien, Gülseren Doganer und Hanna Yildirim setzen sich performativ mit möglichen Spannungsfeldern beider Kulturen auseinander.

Eröffnung: Fr, 25.4., 19 Uhr, Galerieraum des Vorwerkstifts, Marktstraße 107; Sa 15–20, So 12–17 Uhr; bis 27.4.

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