Mahler-Zyklus in Essen
: Konzertante Kooperation

Ein winziges Pflänzchen der Zusammenarbeit wächst im Ruhrgebiet. Zumindest bei kulturellen Ereignissen wird sich inzwischen ein wenig abgesprochen. „In der Kultur können wir das Kirchturmdenken der einzelnen Städte überwinden“, sagt Oliver Scheytt, der Kulturdezernent der Stadt Essen. Nicht ohne darauf hinzuweisen, wie gerne er eine Kooperation zwischen den Essener Philharmonikern unter Stefan Soltesz und der kommenden RuhrTriennale in der Bochumer Jahrhunderthalle sehen würde – so ganz wird der Lokalkolorit dann doch nicht überwunden.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Auch das finanziell hinkende Dortmunder Konzerthaus wartet seit Jahren auf eine derartige Chance, denn die Kosten für den kommunalen Kulturhaushalt steigen rasant und als Spielstätte für den weltweit beworbenen Kulturevent würden die Chancen für eine Konsolidierung steigen. Doch der neue RuhrTriennale-Chef Jürgen Flimm will die Spielorte weiter begrenzen und damit Kosten senken. Das wird gerade die kleinen Gemeinden ärgern. Sie bekommen von der selbst ernannten Metropole nichts ab, müssen sogar um ihr Kultursekretariat in Gütersloh fürchten. Ob tatsächlich im Ruhrgebiet zwei große Konzerthäuser benötigt werden, wird die Zukunft zeigen und die mobilisierten zahlenden Besucher. Trotzdem ist die Kooperation zwischen Bochum und Essen zu begrüßen. Sie zeigt, dass zwei große Städte zusammenarbeiten können, wenn sie nur wollen.