Antifaschisten machen Druck

DORTMUND taz ■ In einem offenen Brief an das Landesjustizministerium hat die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) die Justiz aufgefordert, die Ermittlungen gegen NS-Verbrecher nicht weiter herauszuzögern. „Die Justiz hat unsere Strafanzeigen nicht zum Anlass genommen gegen die Mordverdächtigen zu ermitteln“, schreibt die VVN. Stattdessen würde die VVN kriminalisiert.

Die VVN hatte im Herbst vergangenen Jahres der Dortmunder Staatsanwaltschaft eine Liste mit mutmaßlichen Kriegsverbrechern aus der NS-Zeit übergeben und Anzeige erstattet. Bislang wurde in diesen Fällen jedoch nicht ermittelt, sagt die VVN. Stattdessen wird seit Dezember gegen den Sprecher der VVN, Ulrich Sander, ermittelt. Er soll im Namen der Staatsanwaltschaft Briefe an die NS-Verbrecher geschrieben haben, in denen er ihnen mit Haft droht. Sander bestreitet das. Auch eine Hausdurchsuchung erhärtete den Verdacht nicht. Es wird trotzdem weiter ermittelt. MIB