Ein alter Mann sitzt in der Sonne und hickst, und im Dorfteich treiben Leichen

Es gibt Filme, die allen Regeln der Dramaturgie Hohn sprechen und trotzdem auf geheimnisvolle Art funktionieren. In Hukkle – Das Dorf, mit dem im Metropolis die Reihe „Der Wilde Osten“ ausläuft, sieht man in den ersten Minuten nur, wie ein sehr alter Mann vor seinem Haus sitzt. Die Kamera geht nah heran an sein Gesicht, an seinen zahnlosen Mund, und dann bekommt der alte Mann Schluckauf. Das Hicksen gibt den Rhytmus für die 75 folgenden Minuten vor, die uns einzelne Szenen aus dem Dorf zeigen: alte Menschen, junge Menschen, Schafe, Männer beim Angeln. Es wird kein Wort gesprochen in dem Film, jedenfalls keines zur Kamera hin, aber man merkt doch, irgendwas stimmt nicht. Erst fälllt eine Katze tot um, dann liegt eine Leiche im Dorfteich, und irgendwann fliegt ein Düsenjäger in Zeitlupe unter der Dorfbrücke durch. Das Leben ist aus den Fugen geraten. Man denkt, dass es vielleicht an dem Hicksen des alten Mannes liegt, aber ganz klar wird es nicht. Am Ende gibt es eine Hochzeit, und ein Frauenchor singt ein Lied, in dem es um Frauen geht, die ihre Männer vergiften. WIE

20.2. 19 Uhr, 21.2. 17 Uhr, 22.2. 21.15 Uhr, Metropolis