Arbeitsagentur zahlt für Leiharbeiter

Die Bundesregierung spannt einen Rettungsschirm für die Zeitarbeitsbranche

BERLIN taz ■ Die Bundesagentur für Arbeit wird erstmals Kurzarbeitergeld für Leiharbeiter zahlen. Wie das Düsseldorfer Handelsblatt am Montag berichtete, reagiert sie damit auf die Krise der Zeitarbeitsbranche.

Vor allem die Autoindustrie hat Verträge mit den Verleihfirmen auslaufen lassen oder gekündigt und schickt derzeit in großem Maßstab Zeitarbeiter an sie zurück. Können die Angestellten nicht neu vermittelt werden, droht ihnen die Entlassung.

Insgesamt sind in Deutschland etwa 700.000 Menschen bei Leiharbeitsfirmen angestellt, rund 100.000 davon sind an die gebeutelte Automobilindustrie verliehen. Die nächstgrößeren Entleihunternehmen kommen aus der Maschinenbau- und der Elektroindustrie. Auch diese haben wegen der Krise Entlassungen in Aussicht gestellt.

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) hat die Bundesagentur nun angewiesen, das Kurzarbeitergeld von 12 auf 18 Monate zu verlängern. Eine Sprecherin der Arbeitsagentur sagte dem Handelsblatt, dass die Leiharbeitsfirmen das Geld für die Qualifizierung der Beschäftigten nutzen sollten. Arbeitslosigkeit könne so verhindert werden. Die Anweisung gilt bis 2010 – also bis nach der Bundestagswahl. HOL