Scharon weiht USA in Rückzugsplan ein

Israels Premier setzt weiter auf Bushs Road Map. Siedler fordern Scharons Rücktritt

JERUSALEM ap/afp/dpa ■ Israels Premier Ariel Scharon hat eine US-Delegation über seinen Plan zur einseitigen Räumung palästinensischen Gebiets informiert. Danach will er 17 Siedlungen im Gaza-Streifen aufgeben, die Truppen dort abziehen sowie die Kontrolle über Teile des Westjordanlands abgeben. Dies soll umgesetzt werden, falls der internationale Friedensplan scheitert. Die Road Map sei „der einzig akzeptable Plan“ zur Lösung des Nahostkonflikts, so Scharon. Er bekräftigte, er sei der Road Map und der Vision von US-Präsident Bush verpflichtet. Ha’aretz zufolge forderte Scharon von den USA keine Finanzhilfe für den Truppenrückzug.

Mittwochabend demonstrierten mehrere tausend Menschen vor Scharons Residenz in Jerusalem gegen die Räumung der jüdischen Siedlungen. Vizeerziehungsminister Zvi Hendel von der rechten Nationalen Union, selbst ein Gaza-Siedler, forderte den Rücktritt Scharons. Indes hat Israels Armee gestern erneut einen palästinensischen Häftling aus dem Westjordanland in den Gaza-Streifen deportiert. Nach Angaben der Palästinenser muss das Mitglied der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) nach zwei Jahren Haft in Israel vier Jahre im Gaza-Streifen bleiben. Er habe sich selbst dafür entschieden, um ein weiteres Jahr Haft in Israel zu vermeiden.