Öko-Trend gebremst

Der Öko-Landbau hat seine Nutzfläche seit 2001 verdoppelt – doch der Biomarkt wächst langsamer

DÜSSELDORF taz ■ Der Markt für Ökolebensmittel wächst langsamer. Zwar hat der Bio-Landbau in NRW seine Nutzfläche seit 2001 auf derzeit rund 48.600 Hektar verdoppelt. Dennoch stellen derzeit weniger Landwirte auf ökologischen Landbau um, sagte Nordrhein-Westfalens grüne Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn auf der ‚BioFach‘, der größten Fachmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg. Grund sei das zum Teil unbefriedigende Preisniveau für Erzeuger.

Besonders bei Milchprodukten sei die Zahl der Produzenten deutlich stärker als der Absatzmarkt gesunken. Experten der vom Landwirtschaftsministerium initiierten Zukunftskonferenz ‚Biomarkt NRW‘ sollen nun neue Vermarktungsmöglichkeiten finden. Nötig bleibt auch eine bessere Information der Verbraucher: So würden viele Kunden gern mehr Biofleisch kaufen, wüssten aber nicht, wo sie Produkte aus artgerechter Tierhaltung bekommen könnten. Hier könnten gerade Bioläden im Vergleich zu anonymen Supermärkten Profil zeigen. Die Kunden wollten allerdings beraten, nicht belehrt werden, warnen die ‚Biomarkt‘-Experten.

Insgesamt bleibt der Bio-Landbau aber eine Erfolgsgeschichte: Über 1.300 Landwirte in NRW haben bereits auf ökologische Produktion umgestellt. Auch die Zahl der verarbeitenden Unternehmen ist seit 1995 von 250 auf aktuell 550 gestiegen: Landesweit gibt es mittlerweile 60 Biometzger, 50 Biobäcker und zwei Biomolkereien. Dazu kommen 550 Naturkostläden, 330 direktvermarktende Biobauern – und drei Naturkostgroßhändler: Die Globalisierung lässt grüßen. WYP