Kosten weiter ungeklärt

Die Stadt Duisburg streitet über die Kosten der World Games 2005. Auch die Art der Finanzierung ist ungeklärt

DUISBURG taz ■ Die Finanzierung der World Games 2005 in Duisburg bereitet weiter Probleme. Der neue Sportdezernent und Chef der veranstaltenden Duisburg Marketing GmbH (DMG) Gerd Bildau (SPD) wollte sich auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss zu möglichen Kosten nicht äußern. „Wenn es Zahlen gibt, die wir veröffentlichen können, werden wir es tun“, sagte Bildau. Vermutungen der CDU Ratsfraktion, wonach sich die Kosten auf 26 Millionen Euro belaufen, wollte Bildau nicht bestätigen. Eine Planungsvorlage zur Umsetzung der Finanzierung könne noch nicht erstellt werden. Immerhin gebe es mittlerweile ein Personal- und Organisationskonzept.

Die Zeit spielt nicht unbedingt für Duisburg: Knapp eineinhalb Jahre vor dem Start der World Games der nicht-olympischen Sportarten ist noch kein Hauptsponsor gefunden. Der Etat ist ebenfalls noch nicht gedeckt. Der Präsident der Internationalen World Games Association (IWGA) Ron Froelich glaubt aber, dass auf die Stadt weniger Kosten zukommen würden als befürchtet. Sobald der Verkauf der Tickets und Merchandise-Artikel sowie die Sponsorenschaft organisiert sei, gebe es keine Probleme mehr, so Froelich.

Zusätzlich belastet wird die Vorbereitung nach wie vor durch umstrittene Personalentscheidungen. Die Ablösung des alten Sportdezernenten Reinhold Spaniel (SPD) durch Gerd Bildau stößt bei den Ratsfraktion von CDU und Grüne auf Unverständnis. Der Vorsitzende des Sportausschusses Rainer Enzweiler (CDU), kann die Entscheidungen „nicht nachvollziehen“. Die Organisation der World Games sei auf einem guten Weg gewesen, so Enzweiler. Die Neu-Verteilung der Dezernenten war eine wahltaktische Angelegenheit“, sagt eine Sprecherin der Rats-Grünen, „wir werden auch in Zukunft darauf hinweisen.“ Demnächst ist von Grüner Seite eine Aktionstag geplant, der sich unter anderem mit den umstrittenen Personal-Entscheidungen befassen wird. Die World Games werden dabei unfreiwillig im Mittelpunkt stehen. HOLGER PAULER