…die Museumsinsel?
: Umsorgt werden!

Boulevardpresse, hergehört! Ran an die Schlagzeilen – es kündigt sich Dramatisches an im Herzen Berlins. Auf der Museumsinsel wird derzeit eine „Ruine zum Denkmal“ erhoben, wenn man dem Verein Gesellschaft Historisches Berlin (GHB) Glauben schenken darf. „Die Museumsinsel muss auf die rote Unesco-Liste der bedrohten Welterbestätten“, forderten die Veränderungs-Verweigerer am Dienstag. Sie sprechen von „Skandal“, von der „Chloroformierung eines Zeitzustandes“, von gezielter Täuschung der Welterbeschützer.

Kern des Anstoßes ist der Wiederaufbau des Neuen Museums, in dem vom kommenden Jahr an etwa das Ägyptische Museum einziehen soll. Die Baureste des Museums sollen erhalten und restauriert werden, ergänzt von einem Neubau des englischen Architekten David Chipperfield. Die Ultra-Rekonstruktivisten schäumen darüber vor Wut, sähen Sie doch gern einen Wiederaufbau in rein historischer Form.

Die Unesco scheint dem Verein der letzte rettende Strohhalm, um den Chipperfield-Entwurf zu stoppen. Das Argument: Die Welterbe-Behörde wisse nichts von den Plänen, sie denke, es werde nach alten Vorbildern aufgebaut.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) reagierte gelassen auf die Schimpftiraden. Die Vorwürfe seien so absurd, dass sie sich nicht zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung eigneten, sagte eine Sprecherin. Und so bietet sich eine noch größere Vielfalt an Schlagzeilen an. Vorschlag an die Kollegen: „Die spinnen, die Historiker!“ PEZ FOTO: AP