lokalkoloratur

An Kontroversen ist er gewöhnt. In den 80er Jahren wurde er als Shootingstar des Kunstbetriebs gehandelt, später gar als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Dabei war Jeff Koons durchaus umstritten: Die einen sahen in dem gerne lächelnden und konsequent braun gebrannten Ex-Börsenmakler einen Nachfolger von Marcel Duchamp und Andy Warhol, schließlich habe er Alltagsgegenstände und Pop-Phänomene ins Museum geholt und damit die historische Trennung zwischen hoher und niederer Kultur unterlaufen. Und die Art und Weise, wie er seine Ehe mit der italienischen Porno-Darstellerin Cicciolina, ja, geradezu sein ganzes Leben, zum Gegenstand seiner Arbeiten gemacht habe, zeuge von Selbstreflexion und Ironie. Andere fanden all das reichlich überflüssigen Kitsch. Kurzfristig konnte die Hamburger Kunsthalle Koons jetzt für einen Vortrag gewinnen, in dem es um Koons‘ Arbeiten der letzten Jahre, seinen Kunstbegriff und nicht zuletzt das Verhältnis zwischen Kunst und Leben gehen wird (Montag, 19 Uhr). Nicht sprechen, und da sind wir wieder bei den Kontroversen, darf er dabei über sein Konzept zur Gestaltung des Spielbudenplatzes: Sein versprochenes Wahrzeichen für St. Pauli darf erst tags darauf vorgestellt werden. ALDI