Letzte Lieder und brennende Klagen

Große Literatur, junge Leute: Das Landesjugendorchester spielt Mahler und Strauss

Das 1971 von Henry B. Köster gegründete Landesjugendorchester Bremen hat einen geradezu legendären Ruf. In ihm spielen die begabtesten jungen MusikerInnen Deutschlands, die in der Regel alle BerufsmusikerInnen werden wollen und hier ihre ersten Profi-Erfahrungen machen. Seit 1996 leitet es Stefan Geiger, dem es auch um die ganz große Literatur geht.

Die ist heute Abend in der Glocke zu hören: An keine geringeren Werke als Gustav Mahlers 1. Sinfonie „Der Titan“ und Richard Strauss‘ „Vier letzte Lieder“ wagen sich die jungen Leute. Das Konzert schließt die bisher längste Probenphase ab, die das Orchester je hatte: eine gute Woche auf Gut Brembeck in Bremen-Nord.

84 Jahre alt war Strauss, als er 1948 als seinen Abschied von der Welt „Vier letzte Lieder“ schrieb, die „feinsten und intimsten und vor allem persönlichsten Schöpfungen“, wie sein Biograph Willi Schuh meinte. Mahlers 1884 bis 1888 entstandene Sinfonie legt Naturschilderungen zugrunde wie das Erwachen der Natur, zeigt aber auch im letzten Satz den Aufschrei eines „im tiefsten Herzen verwundeten Menschen“. Und in einem Brief an den Dirigenten Bruno Walter nennt Mahler den Trauermarsch „eine brennende Klage gegen den Schöpfer.“ usl

Heute abend um 20 Uhr in der Glocke