Spenden nehmen zu

Deutsche spendeten mehr als zehn Millionen Euro für Irak

FRANKFURT epd ■ Die Bundesbürger haben bisher mehr als zehn Millionen Euro für die humanitäre Hilfe im Irak gespendet. Eine epd-Umfrage ergab gestern, dass die Spendenbereitschaft für die Not leidende Bevölkerung im Irak nach zögerlichem Start deutlich zugenommen hat. Verglichen mit anderen Kriegen und Katastrophen spüren die Spendensammler aber weiter eine gewisse Zurückhaltung.

Viele Deutsche lehnten den Irakkrieg ab und sähen die US-geführten Besatzungstruppen in der Verantwortung zu helfen, so Unicef-Sprecherin Helga Kuhn zum Zögern der Spender. Vermutlich hätten auch die Bilder von Plünderungen Zweifel geschürt, ob die Hilfe tatsächlich ankommt. Immerhin hat Unicef bislang über fünf Millionen Euro für die Irak-Hilfe gesammelt. Dringend mehr Spenden erhofft sich auch das Deutsche Rote Kreuz, das 2,1 Millionen Euro eingeworben hat. „Die Opfer fragen nicht, woher die Bomben kommen“, heißt es dort. Zusammen mit dem Irakischen Roten Halbmond ist der Bau von zwei Spezialkliniken für Kriegsversehrte geplant. Nach all den Kriegen im Irak bräuchten zehntausende von Minenopfern Hilfe, so ein Sprecher.

Auch die kirchlichen Hilfswerke Caritas und Diakonie, die jeweils rund eine Million Euro Irak-Spenden erhielten, setzen auf einen Stimmungswandel in Deutschland. Gemessen an der Not rollten die Spendengroschen bislang „eher zurückhaltend“, sagte Gesine Wolfinger von der Diakonie-Katastrophenhilfe.