UNO wieder im Irak

Internationales Hilfspersonal reist aus Türkei ein.US-Militär verweigerte Luftbrücke, berichtet UNO

BERLIN/BAGDAD taz/afp ■ Die ersten internationalen humanitären UN-Mitarbeiter sind in den Irak zurückgekehrt. Sechs humanitäre Helfer, darunter die Nordirak-Koordinatoren des UN-Kinderhilfswerks Unicef und des UN-Welternährungsprogramms WFP, überquerten die türkisch-irakische Grenze und erreichten am Mittwochabend Dohuk im irakischen Kurdengebiet. 28 weitere sollten gestern folgen. Zu ihren unmittelbaren Aufgaben gehören Grundnahrungsmittelversorgung, Hilfe für Binnenvertriebene und Aufspüren von Landminen, teilte die UNO mit.

Alle internationalen UN-Mitarbeiter waren vor Kriegsausbruch am 20. März abgezogen worden. Das WFP hoffte ursprünglich auf die Einrichtung eines Luftkorridors. Dies wurde nach UN-Angaben am Montag vom US-Militär verweigert. So müssen die UN-Leute nun auf dem Landweg einreisen, was viel länger dauert. Aus UN-Kreisen wurde der Vorwurf laut, die USA versuchten, UN-Hilfsorganisationen zu marginalisieren.

Das hindert die UNO nicht daran, ihre humanitären Aktivitäten im Irak auszubauen. Das WFP sagte, die Lebensmittellieferungen in den Irak aus der Türkei nähmen nach der kriegsbedingten Unterbrechung jetzt „dramatisch“ zu. 38.177 Tonnen seien bislang geliefert worden, womit 2,7 Millionen Menschen einen Monat lang versorgt werden könnten. Die Lagerbestände im Nordirak seien wieder fast auf Vorkriegsniveau, sodass das WFP sich demnächst auf den Rest des Irak konzentrieren könne. D.J.