Kanadas Kraut

Pierre Lueders schlägt Christoph Langen auf dessen Hausbahn und wird neuer Zweierbob-Weltmeister

KÖNIGSSEE dpa/taz ■ Es war seine Bahn, aber es wurde nicht sein Rennen. Nicht ganz zumindest: Der Kanadier Pierre Lueders hat Christoph Langen beim WM-Heimspiel den Titel weggeschnappt. Lueders setzte sich am Sonntag im Zweierbob nach vier fehlerfreien Läufen durch und holte nach drei zweiten Plätzen erstmals Gold. Der Unterhachinger Langen fuhr im dritten Lauf zwar Bahnrekord, patzte im letzten Durchgang aber in der so genannten „Schlangengrube“. Mit 22/100 Sekunden Rückstand holte er zwar seine 29. internationale Medaille, war aber trotzdem enttäuscht. Der mit einer Fußverletzung ins Rennen gegangene Titelverteidiger André Lange (Oberhof) wurde Dritter, Matthias Höpfner aus Riesa Fünfter.

„Gegen Pierre war einfach kein Kraut gewachsen. 1996 habe ich ihn auf seiner Bahn geschlagen, nun drehte er den Spieß um“, sagte der anfangs sehr säuerliche Langen und konnte sich einen Seitenhieb auf den Dauerrivalen Lange nicht verkneifen: „Ich habe immerhin den Doppel-Weltmeister geschlagen, das ist ja auch was.“ Ob der 42-Jährige noch bis zu den Olympischen Spielen 2006 weitermachen will, steht noch nicht fest: „Das hängt auch von den Sponsoren ab und ob ich eine gute Mannschaft zusammen bekomme. Bis April will ich mir aber noch Zeit lassen für diese Entscheidung.“

Einfach nur glücklich dagegen der 33-jährige Lueders, der seinen größten Erfolg nach dem Olympiasieg 1998 feierte.