Kein Fisch in Travemünde

Fangverbot für Ostsee-Plattfisch

Schollen aus der Ostsee wird es in diesem Frühjahr zumindest von deutschen Kuttern nicht geben. Wegen drohender Überfischung hat die EU das vom 1. Juni bis 31. August geltende Sommer-Fangverbot bereits am 15. April beginnen lassen. Es gilt für Dorsche, den Kabeljau der Ostsee und für Plattfische wie die Scholle. Viel zu viele kleine Fische dieser Arten gingen den Fischern nach Ansicht von Wissenschaftlern ins Netz. Das gefährdet die Reproduktion der Bestände.

Nach Angaben des Kieler Umweltministeriums trifft das Fangverbot 50 Fischerei-Betriebe in Schleswig-Holstein. Die Fischer warnen davor, dass einige von ihnen das Fangverbot nicht überstehen werden. Einige haben angekündigt, in der Nordsee auf Schollenfang zu gehen. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) tritt dafür ein, den Schollenfang dort 2003 um 40 Prozent zu verringern, damit sich der Bestand stabilisieren kann. Ärgerlich für die deutschen Fischer ist, dass ihre Kollegen aus Polen, Estland, Lettland und Litauen weiter die Ostsee leer räumen dürfen. lno/knö