Liebe Evi, lieber Uwe – Genossen unter sich
: Lieber Theo, so geht es nicht

Nein, es ist kein Trauerspiel, es ist eine Farce, wie in Bremen hinter den Kulissen in der Intendantenfrage geschoben wird. Er sei „vermutlich der einzige“, der zu seiner Mitgliedschaft in der SPD stehe, schleimt da der Radio-Bremen-Redakteur Theo Schlüter in einem Brief an die „Liebe Evi“.

Kommentar von Klaus Wolschner

Und droht beim Landesvorsitzenden Beckmeyer („Lieber Uwe“) mit Parteiaustritt. Und beklagt sich bei Beckmeyer, dass er vergeblich zu Jens Böhrnsen gelaufen sei (der blieb förmlich): „Lieber Uwe, ich bitte Dich ganz herzlich um Intervention.“ Lieber Theo, Kollege, altes Haus, so geht es nicht. Das ist der alte Sozi-Filz, den Du regelmäßig mit bösem Spott überzogen hast, wenn Dir solche Briefe in die Hand fielen. Warum schleimst Du Dich bei Lemke-Schulte ein mit der Vorbemerkung: „Dass du auf meine alten Tage noch meine Chef-Kontrolleurin geworden bist, finde ich richtig schön“ – um ihr dann im nächsten Absatz das Ei unterzulegen, das sie ausbrüten soll? Hältst Du sie wirklich für so blöd? „Wenn du magst, können wir ja gern mal einen Kaffee oder einen Wein trinken“ – geht Medienpolitik in Bremen nur noch auf dieser Ebene?

Da alle Welt davon ausgeht, dass Du von Glässgen vorgeschickt worden bist, beschädigt dieser Stil natürlich auch die Position des Intendanten.