das wetter: professor konrad (2)
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Langsam zeigte sich ein zartes Morgenrot über dem pfälzischen Spätbarockbau in den schottischen Hochalpen. In genau zehn Minuten würde das Sanatorium zum Leben erwachen, und all die Dinge würden geschehen, die tagsüber in einem Sanatorium geschehen. Professor Konrad wollte diese zehn Minuten nutzen, um an seine große, vergangene Liebe zu denken. An Renate, die Tochter des düsteren Doktor Griesbein, der Professor Konrads Schicksal elementar hatte bestimmen sollen. Es war vor siebzig Jahren: Ein einziger Blick auf die blühende Renate hatte genügt, um den jungen Assistenzarzt Konrad in eine abgrundtiefe Abhängigkeit zu treiben und damit zum willigen Werkzeug des teuflischen Doktors werden zu lassen …